Das war der Open Space:
Im Open-Space Diskussionsforum am Nachmittag haben die Teilnehmenden bestimmt, welche Themen und Inhalte sie auf der Konferenz in kleineren Themengruppen weiter diskutieren wollten. Unsere Moderatorin Frau Malin Büttner hat zu Beginn des Open-Space die Themenwünsche der Teilnehmenden gesammelt und einzelnen Tagungsräumen zugewiesen. Die so entstandenen Themengruppen konnten sich dann in die verschiedenen Tagungsräume zurückziehen, um sich austauschen, zu vernetzen, zu diskutieren und voneinander zu lernen. In einem gemeinsamen Abschluss-Plenum wurden dann die Kernpunkte aus den Diskussionsgruppen vorgestellt.
Zusammenfassung aus den Diskussionsgruppen
Im Folgenden haben wir einige Kernpunkte zusammengefasst, die die Diskussionsgruppen zusammengetragen, und im gemeinsamen Abschluss-Plenum vorgestellt haben. Unter der Zusammenfassung, finden Sie die transkribierten Notizen und Stichpunkte aus den jeweiligen Diskussionsgruppen.
Diskussionsgruppe 1: "Traumasensibler Umgang und Sprache in der Praxis"
Was läuft (noch) nicht gut/Was ist problematisch?
- Bewusstsein über Trauma und traumasensiblen Umgang fehlt bspw. in Kliniken, in ärztlichen Praxen, …
- Zu wenig Genesungsbegleitende im Traumabereich
Fazit: Was ist zu tun, wo soll es hingehen?
- Betroffene müssen mehr in Diskussionen in verschiedenen Bereichen mit einbezogen werden
- „Lasst Betroffene zu Wort kommen! Trauma geht uns alle an!“
- Was in Leitfäden steht muss auch in der Praxis umgesetzt werden (siehe Validierung der Patient*innen/Annahme des guten Grundes)
- Man muss an möglichst vielen Stellen weiterbilden (Schulen, Kitas, Vereine)
Diskussionsgruppe 2: "Psychosomatik - körperliche Traumafolgen"
Was läuft (noch) nicht gut/Was ist problematisch?
- Obwohl bereits mehr Bewusstsein über die Thematik vorhanden ist, ist das Wissen über den Zusammenhang zwischen Psychosomatik und Trauma noch zu gering
- Es fehlt an Wissen, Aus- und Weiterbildungen, Personal, finanziellen Mitteln und ausreichend Zeit, um die Ursache psychosomatischer Symptome in einem Vertrauensverhältnis zu benennen
Fazit: Was ist zu tun, wo soll es hingehen?
- Berufsübergreifende Weiterbildungen sind in verschiedenen Bereichen notwendig, vor allem auch an den Erstkontaktstellen (z. B. Arzthelfer*innen, Mitarbeitende in Beratungsstellen, etc.)
- Es braucht ein ganzheitliches Behandlungskonzept: Mitdenken, dass körperliche Symptome und Erkrankungsbilder mit einer Traumatisierung zu haben können
Diskussionsgruppe 3: "Vernetzung/Lotsensysteme und die Arbeit zwischen den Gesetzesbüchern"
Was läuft (noch) nicht gut/Was ist problematisch?
- Die zugetragene Hilfe ist noch immer abhängig von der jeweiligen Person, die man in der Hilfsstruktur antrifft
- Unterschiedliche Sprach- und Handlungslogiken in verschiedenen Hilfesystemen die zusammenarbeiten sollen
Fazit: Was ist zu tun, wo soll es hingehen?
- Planung muss langfristiger werden, statt nur kurzfristige Hilfen anzubieten
- Vernetzungsstrukturen und Finanzierung in Ausbildungswesen integrieren
- Transfer von wirkungsvollen Projekten in andere Regionen
Diskussionsgruppe 4: "Partnerschaftsgewalt und häusliche Gewalt - Folgen für Kinder mitdenken"
Was läuft (noch) nicht gut/Was ist problematisch?
- Fehlende Angebote für Kinder z.B. in den Fachberatungsstellen (Frauenkinderschutzpläne, Vertrauenspersonen)
- Fehlende Finanzierung von Fortbildungen und Weiterbildungsangeboten
Fazit: Was ist zu tun, wo soll es hingehen?
- Häusliche Gewalt muss in die Ausbildungscurricula bei sozialer Arbeit, Psychotherapie, medizinischer Bereich, pädagogischer Bereich, Familiengerichte
- Mehr Ursachenforschung muss betrieben werden
- Mehr Lobbyarbeit für Kinder
Diskussionsgruppe 5: "Einschätzung Kindeswohlgefährdung (bei Kleinkindern/Kindern mit kognitiven Beeinträchtigungen)"
Diskussionsgruppe 6: "Beteiligung von Kindern im Kinderschutz"
Was läuft (noch) nicht gut/Was ist problematisch?
- Kinder werden oft vergessen, wenn zu viele Akteure beteiligt sind, daher werden Wünsche von Seiten der Kinder oft nicht angehört
- Die Methoden, um Kinder zu beteiligen, sind oft zu standardisiert bzw. nicht kreativ genug
Fazit: Was ist zu tun, wo soll es hingehen?
- Ein Kind muss wissen: Was mit ihm passiert, wer Ansprechpartner ist, was möglich ist, wo es mitentscheiden kann und wo nicht
- Institutionen benötigen Handreichung/Know-How wie Kinder und Jugendliche beteiligt werden können/sollen
Diskussionsgruppe 8: "Geburt (Traumatische Geburt)"